Leben in Bayern

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Leben in Bayern 2024-02-15T13:13:44+01:00

Leben in Bayern

Die Kursreihe „Leben in Bayern“ wird im Auftrag des Freistaates Bayern durchgeführt. Für uns ist es das Nachfolgeprojekt unserer erfolgreichen MotherSchoolfinanziert vom Bayerischen Ministerium des Inneren. Wir sind sehr dankbar, dass einige unserer Kursleiter ihre Ausbildung im Konzept „MotherSchool“ durchlaufen haben und ihre Expertise bei „Leben in Bayern“ einbringen können.

Wieder geht ein Jahr mit „Leben in Bayern“ dem Ende entgegen. 

Wir konnten dieses Jahr schon über 40 Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an den einzelnen Modulen vergeben. 

Die drei Themen: Miteinander leben, Erziehung und Bildung und Gesundheit bieten jedes Jahr anders Gelegenheit, über Grundsätzliches und Aktuelles ins Gespräch zu kommen. 

In 2022 mussten wir natürlich auch die neu gewonnene Freiheit ohne Masken und Abstandsgebote genießen. Dennoch erinnern wir uns immer wieder gegenseitig, wie wichtig die Hygiene und das Händewaschen sind. 

Highlight war sicher die Fahrt mit der Bahn in den Rosengarten nach Bad Kissingen, aber vor allem natürlich die feierliche Übergabe der Zertifikate auf dem Marktplatz. 

Der Besuch im Rathaus hat uns nachhaltig geprägt. Wir haben uns gemeinsam vorgenommen, uns mehr in die Stadtgesellschaft einzubringen. Ob Landesgartenschau oder fehlende Berichterstattung über die Situation der Frauen im Iran und in Afghanistan: Wir haben eine Meinung und wollen diese äußern! 

Es macht einen Unterschied

Auch für 2020-2021 sind die drei Module „Miteinander leben“, „Erziehung und Bildung “ und „Gesundheit“ erfolgreich abgeschlossen worden. So konnten wieder mehr als 30 Frauen eingebunden werden. Wir danken dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration ausdrücklich für die Förderung.
Damit, zusammen mit einigem ehrenamtlichen Engagement, ist es gelungen, die wesentlichen Themen des gesellschaftlichen Miteinanders intensiv zu bearbeiten.

Es macht einen Unterschied,
ob Nadia, Nahira und Halima das bayerische Schulsystem nur im Frontalunterricht vermittelt bekommen oder ob sie zusätzlich im Gespräch mit einer stellvertretenden Schulleiterin konkret am Beispiel Übertritt an weiterführende Schulen die Herausforderungen und Chancen besprechen können.
Das ist unter den Vorzeichen von Corona und Homeschooling von besonderer Bedeutung gewesen.

Es macht einen Unterschied,
ob man theoretisch über Gleichstellung, das Gewaltverbot und die Bedeutung von Demokratie spricht, oder ob man konkret anhand der Biografiearbeit aus dem Projekt „Fem4Dem“ verarbeiten kann, welchen Ballast man mit sich trägt. Und wie viel Wegstrecke man noch vor sich hat, bis man wirklich in der neuen Heimat heimisch werden kann.

Es macht einen Unterschied,
ob man theoretisch über Gesundheitssystem und Vorsorge referiert, oder ob man aktiv eingebunden wird in die Werbeveranstaltungen für die Corona-Impfungen.

Der große vordergründige Mehrwert unserer Wertekurse aus Sicht der Teilnehmerinnen ist aber, dass sie Kontakt mit der deutschen Sprache haben, diese verwenden, verstetigen und die Kenntnisse überhaupt erwerben können!

Wertevermittlung

Unser Credo ist und bleibt, den Teilnehmerinnen unserer Kurse auf Augenhöhe zu begegnen und alles neue Wissen, das wir vermitteln, in den Kontext zu der Biografie und dem kulturellen Hintergrund der Frauen zu setzen. Nur wenn wir achten, welche Werte Frauen aus anderen Kulturkreisen mitbringen, können wir sie öffnen für das Einbeziehen der Werte, denen sie in Deutschland/Bayern begegnen. 

Wenn man kollektivistische und individualistische Weltbilder in Einklang bringen will, braucht es eine stimmige Vorstellung davon, wie man bzw. wie die nachfolgende Generation in Zukunft leben will.

Spannend, wie ein Schwimmangebot für Kinder deutlich machte, dass die Mütter auch gerne ins Schwimmbad möchten, aber dafür alte Rollenbilder überwinden müssen. Die Überwindung haben wir geschafft, der Vormittag im Silvana in Schweinfurt war nicht nur spaßig, sondern auch erfolgreich: Einige Frauen können nun schwimmen, was waren die Kinder stolz und froh! 

Spielen ist Lernen

Schwer zu verstehen: warum Spielen mit Spielsachen eine große Bedeutung für die Entwicklung der Kinder hat. In Großfamilien heißt „spielen“ unter anderem, zukünftige Rollenbilder einzuüben. Da muss auch viel Biografisches aufgearbeitet werden. Das geht besonders gut, wenn man nebenbei malt, handarbeitet, sich bewegt.

 Bildung in Bayern

– da meldete sich schon Corona und wir haben gemeinsam erfahren, wie man digital lernt und unterrichtet. Unser inhaltlich wichtigstes „learning“ nach dem Vortrag “Islamunterricht an Schulen“: Die Religion kann und darf nicht der Maßstab meines Interesses in Bildung sein. Mit Bildung kann ich Zukunft gestalten, wenn ich mich auf die Inhalte einlasse.

Im Rahmenprogramm wächst das Interesse unserer Mütter an Unterstützungsangeboten für ihre Kinder, sie erkennen, dass wir durch Motivieren mehr erreichen als durch Druck. Natürlich mussten auch ganz praktische Dinge wie Lebensläufe und Bewerbungsschreiben bearbeitet werden. 

Ganz wichtig: die Teestunden hinterher und am Freitag, um gemeinsam die neuen Erfahrungen in Perspektive zu bringen. Ein riesen Dank geht an unsere Schaima Ali, die in ihrer ruhigen und souveränen Art Themen kultursensibel heruntergebrochen hat.

Gesundheit in Bayern

Ganz passgenau mussten wir über Viren und Hygienekonzepte, das richtige Niesen und die korrekte Verwendung von Mund-Nasen-Bedeckungen sprechen. Das Nähen von Masken entstand aus dem Nähclub – wir begreifen hautnah die Bedeutung von „Ehrenamt“ 

Wir haben in dieser Zeit gemeinsam viel gelernt. Der Ausflug zum Freilandmuseum in Fladungen war unser Abschlussfest, mit viel Spaß im Klassenzimmer aus dem letzten Jahrhundert und in der kleinen Dorfkirche.

Die Kursreihe läuft im Moment im zweiten Durchlauf. In dieser Zeit haben wir alle gelernt, mit digitalen Videokonferenztechniken umzugehen, wozu wir immer wieder auf die Unterstützung unserer Kinder angewiesen waren. Dafür waren wir zwar dankbar, aber wir haben auch verstanden: Wir wollen nicht auf Dauer auf den Goodwill unserer Kinder angewiesen bleiben, wir müssen selber Wurzeln in dieser neuen Gesellschaft schlagen! Für uns ein weiterer „lesson learnt“.

Wer teilhaben möchte, meldet sich bitte gerne auch per Mail bei uns.

Wir sehen uns von vielen Seiten darin bestätigt, unsere Angebote mit einem ganzheitlichen Ansatz zu versehen, und hoffen sehr, dass unsere großzügigen Förderer diesen Weg mitgehen können.

Wir danken dem Bayerischen Ministerium des Inneren für das Vertrauen!

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert.